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Aggitis Cave / Σπήλαιο Αγγίτη
In der Nähe der Stadt Drama befindet sich die Flusshöhle Aggitis, eine der größten Flusshöhlen in Europa.
Angitis heißt der Fluss, der die Höhle durchfließt, er ist insgesamt 75 Km lang und ein Nebenfluss des Stymonas. Die Quelle liegt in den Falakro-Bergen, in der Region Drama, in der Nähe der Stadt Prosotsani. Er mündet bei Tragilos in den Strymonas. Der Unterirdische Teil des Flusses ist die Höhle Aggitis, sie ist rund 21 Km lang, wovon lediglich rund 8,5 Km erkundet wurden, der Besucher sieht davon aber "nur" ca.500 Meter. Vom großen Parkplatz aus zeigen Wegweiser den Weg zum Höhleneingang. Über eine Brücke, vorbei an einer Taverne, hat man den Eingang nach weigen Minuten erreicht.
Die Führung durch die Höhle wird Zweisprachig (Englisch / Griechisch) angeboten, das Fotografieren ist zwar offiziell verboten, allerdings wird nicht sehr darauf geachtet, ob dieses Verbot auch eingehalten wird.
Festes Schuhwerk und eine Wasserfeste Jacke sind von Vorteil, es ist sehr kühl und feucht in der Höhle. Durch einen künstlichen Tunnel gelangt man in einen rund 500 Meter langen Gang, eine Stahlkonstruktion mit Betonplatten dient als "Laufsteg" parallel zum Flusslauf. Das Dach der Höhle ist mit Stalaktiten bedeckt, von denen einige rund zwei Meter Durchmesser haben können und zum Teil bis an die Wasseroberfläche reichen. Aufgrund von Mineralien wie Mangan, Eisen und Kupfer haben sie eine wunderschöne und wechselnde Farben. Die Anzahl von Stalagmiten ist verglichen mit Höhlen ohne fließendem Wasser allerdings eher gering, aber nicht weniger beeindruckend. Der "Laufsteg" endet nach rund 500 Metern, an dem so genannten Siphon und man muss umkehren.
Danach besucht man die erste "Halle" mit dem Namen Nymphaion, diesen Namen gab der Entdecker Esprit-Marie Cousinéry der Halle, da er dachte, dass dies eine Kultstätte für die alten Wassergötter gewesen war.
Im 19. Jahrhundert wurde hier ein Wasserrad installiert, mit dem das Wasser zur Oberfläche gepumpt wurde, wo es als Trinkwasser und zur Bewässerung von Anbaufeldern genutzt wurde. 1992 begannen die archäologischen Ausgrabungen und brachten Steinwerkzeuge sowie die Knochen prähistorischer Tiere wie Nashörner, Megakeros (Riesenhirsche) und Mammuts ans Tageslicht. Einige dieser wichtigen Funde sind heute im Museum in Drama ausgestellt. Neben dem Eingang zur Höhle befindet sich der Wasseraustritt aus der Höhle und die kleine Kapelle Ag. Konstantins & Eleni / Παρσκκλήοι Αγ.Κωνσταντίνου & Ελένης. Entlang des Flusses gibt es kleine Wege und Brücken und man kann dem Flusslauf folgen. Wege, Brücken und schöne Natur:
Die Höhle ist gut an das Straßennetz angebunden und auch recht gut Beschildert. Es gibt einen großen Parkplatz mit Toilette für Reisebusse und Autos.
In der Hochsaison wird hier wohl einiges los sein. Wir hatten das Glück, dass nur wenige Besucher da waren und die Gruppe entsprechend klein war. Der Eintritt kostete 7 Euro p.P. (Mai 2022), vor dem Eingang gibt es auch eine Taverne. Alles in allem lohnt sich der Ausfug hierhin, die Höhle ist sehr beeindruckend und auch die Natur rundherum ist wunderschön. Aggitis wird griechisch Αγγίτης geschrieben. Nun haben wir gelernt, dass die Buchstabenkombination γγ im Wortinneren ng bedeutet und auch so gesprochen wird. Nun ist es mit Eigennamen ja immer so eine Sache, tatsächlich wird der Ort auch Aggitis genannt, aber es geht auch Angitis. Auf der Beschilderung heißt der Ort Angitis, die Höhle aber Aggitis. Verwirrend... Zum Vergrößern bitte auf die Bilder Klicken. Ein weiterer Klick verkleinert sie wieder.
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